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Was Kiffen mit Dampfen zu tun hat

Propaganda für Dummies

Gerade hat sich wieder die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler, über die angebliche „Verharmlosung des Cannabis“ geäußert. Und erst vor wenigen Tagen ging ein Shitstorm in zwei Richtungen durch die Dampfer Szene, weil der Vlogger Philgood sich darüber aufgeregt hatte, dass in einem Tagesschau Bericht über die Freigabe von Cannabis als Medikament eine E-Zigarette zu sehen war.
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Viele der krampf- und reflexartigen Versuche einiger Dampfer, sich möglichst weit vom Kiffen zu distanzieren, zeigen aber eines sehr deutlich. Viele haben gar keine Ahnung von Ganja.
Und wenn Hintergrundinformationen fehlen, dann ist es natürlich auch schwer, faktenbasiert und nüchtern darüber zu urteilen.

Viele Parallelen zum Dampfen

Dabei weisen E-Zigarette und Cannabis einige sehr überraschende Parallelen auf. Sie sind – vor allem in Deutschland – gerade sogar in einer sehr ähnlichen Situation.
Sie werden von einigen wenigen als Gefahr verteufelt, während andere sie als Chance sehen. Unter anderem für die öffentliche Gesundheit. Und bei beiden Drogen ist es so, dass es von den Gegnern eine massive Einflussnahme auf die öffentliche Wahrnehmung gibt.
Vielleicht ist es auch auf Dampferplattformen einmal Zeit, darüber zu sprechen.

Sehr oberflächlich betrachtet hat Kiffen natürlich nichts mit der E-Zigarette zu tun. Das eine tut man, um Tabak zu ersetzen. Das andere um ein wenig vor sich hin zu sabbern, an die Decke zu starren und Walgesänge zu hören.
Das eine ist eine Genussdroge, das andere eine psychotrope Substanz. Das eine genießt man mal nebenbei, nach dem Genuss des anderen sollte man keine schweren Baumaschinen mehr führen.
Und trotzdem sind die Parallelen frappierend.

Cannabis wird nur von bestimmten Gruppen abgelehnt

Ritualisiert saufen is ok, Pflanzen inhalieren nicht.

Es gibt sehr viele Umfragen zum Cannabis. Auch zur Akzeptanz und zur öffentlichen Wahrnehmung. Interessante Zahlen wurden u.a. vom Forsa Institut erhoben. Die haben gezeigt, dass vor allem ältere (über 60) und konservative (CDU Wähler) gegen eine Freigabe von Cannabis sind. Bei allen anderen Gruppen herrschte die Meinung vor, Cannabis sollte legalisiert werden.
Geht man mal tiefer in diese Erhebungen, stellt man fest, dass das Allgemeinwissen um den Hanf sehr dürftig ist.

Da ist dieses Bild von schlimmen Drogen, und Cannabis gehört irgendwie dazu. Alleine diese Wahrnehmung trägt maßgeblich dazu bei, dass der Konsum und die Freigabe von Cannabis abgelehnt werden. Die Regierung, wie auch fast alle entsprechenden Organisationen, haben es versäumt, hier eine wirkliche Aufklärungsarbeit zu leisten. Vielleicht aus Kalkül, vielleicht weil man keine Not erkannt hat.
Wäre das anders, würde auch die Droge Cannabis in der Öffentlichkeit ganz anders gesehen werden.

Hanf ist ein unschlagbarer Rohstoff

Ein Stoff der die Welt verändern könnte: Hanf

Hanf ist eine Jahrtausende alte Kulturpflanze. Sie wurde bis weit in das letzte Jahrhundert hinein auch in Deutschland angebaut. Vor allem das Rheinland war Hanfgebiet.
Denn aus Hanf kann man sehr viel herstellen. Aus den Fasern kann man Papier und Seil herstellen. Aber auch Dämmstoffe für den Hausbau. Man kann nicht nur Jutesäcke damit herstellen, sondern auch Jeans. Die Palette ist riesig.
Hinzu kommt, dass aus Hanf Öl gewonnen werden kann. Das kann man dann als Lebensmittel verwenden, aber auch in Kosmetika und Shampoo, bis hin zu Schmierstoffen. Selbst als Treibstoff kann es taugen.

Deshalb wird Hanf oft mit Holz verglichen. Denn sowohl die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wie auch die erste Guttenberg Bibel sind nicht auf Papier aus Holz geschrieben und gedruckt, sondern auf Hanf.
Im direkten Vergleich wird schnell klarer, warum Hanf ein unschlagbarer Rohstoff ist. Um eine vergleichbare Menge Rohstoff zu produzieren, benötigt man für einen Hektar Hanf über vier Hektar Holz. Nur dass Hanf jährlich geerntet werden kann. Da man im Allgemeinen von einem Zeitfaktor von drei ausgeht, kann man also sagen, dass der Hanfanbau locker zwölf Mal effizienter und nachhaltiger ist, als Bäume zu fällen.
Hanf ist einfach geil.

Nicht jeder Hanf macht breit

Allerdings mach dieses Hanf nicht breit. Es ist nicht als Droge geeignet. Die interessanten Bestandteile zum Kiffen findet man gar nicht in jeder Pflanze. Zumindest nicht im ausreichenden Maße. Sondern nur in der Gattung Cannabis sativa.
Die Hanfsorten die hier bei uns gedeihen enthalten so wenig Wirkstoff, die kann man rauchen bis einem die Geschmacksknospen vom Tannenwaldaroma wegätzen. Man wird nicht breit.
Denn um aus Cannabis eine Droge werden zu lassen, benötigt man vor allem das Harz. Dieses Harz enthält verschiedene Wirkstoffe, vor allem THC (Tetrahydrocannabinol). Und das ist das was ballert.

Marihuana und Haschisch

Blüten der Sativa zum „Verzehr“

Oftmals wird das Harz abgeerntet und gepresst. Das ergibt dann das Haschisch. Da das aber mit allem möglichem gestreckt wurde, und die Wirkung auch stark vom Grad der Austrocknung abhing, ist inzwischen Marihuana beliebter. Das sind junge Blätter und Blüten der weiblichen Hanfpflanze, die getrocknet ganz ähnlich wie Tabak sind.

Diese beiden Hanfprodukte können inhaliert oder oral aufgenommen werden. Beliebt zur oralen Aufnahme sind beispielsweise Tee oder Kekse. Prinzipiell kann man aber auch die Bowle auf der Familienfeier zu Silvester damit würzen. Der Nachteil ist dabei aber die langsame Anflutgeschwindigkeit und die Dosierung.
Unzählige Hippies haben sich ein oder zwei Kekse reingehauen, nach einiger Zeit nichts gemerkt, und noch mehr Kekse gefuttert. Das Ergebnis bei solchen Fehlversuchen schwankt dann irgendwo zwischen der Entdeckung einer Weltformel und lethargischem Sabbern.
Besser zu dosieren ist es durch Inhalation. Also durch eine Bong, in einem Joint oder durch einen E-Zigaretten ähnlichen Vaporizer.
In der Praxis ist es allerdings so, dass man THC nicht gefährlich überdosieren kann. Ähnlich wie Nikotin. Vorher übergibt man sich oder schläft ein.

Kiffen wirklich so dramatisch?

Der Rausch ist durchaus mit dem von Alkohol zu vergleichen. Mit einem sehr entscheidenden Unterschied. Alkohol ist eher ein pusher. Alkoholisierte Menschen neigen zu Selbstüberschätzung, Größenwahn und Bandenkriegen. Der Betrunkene hält sich für den sexuellen Mittelpunkt des Universums mit der Anziehungsfähigkeit eines schwarzen Lochs. Zumindest vor dem Verlust der Muttersprache und der Erfindung einer neuen.
Bekiffte würden auch zu Bandenkriegen neigen, sind dafür aber zu faul. THC ist ein downer, es beruhigt und entspannt. Deshalb bevorzugen Bekiffte Pizza und Gummibärchen anstatt Rassenunruhen.
Betrunkene überschlagen sich mit 120 Sachen auf der Dorfstraße. Bekiffte, die sich überhaupt aufraffen können zu fahren, rollen mit Schrittgeschwindigkeit gegen einen Poller. Und sagen nach zwei Minuten „ups“. Und bekommen einen Lachflash, nachdem sie weitere fünf Minuten mit offenem Mund auf die Straße geglotzt haben.

Was viel zu der öffentlichen Meinung beiträgt, ist sicher das Unwissen über solche Tatsachen. Nämlich dass sich noch nie jemand zu Tode gekifft hat. Und dass es deutlich weniger Verkehrsunfälle und Straftaten durch Bekiffte als durch Besoffene gibt. Und das liegt in der Wirkung selbst begründet, nicht im Verbot von Cannabis.
Es ist inzwischen wissenschaftlich eigentlich unbestritten, dass Kiffen auch keine große Suchtwirkung hat. Die Suchtgefahr liegt weit unter der von Alkohol.
Diese beiden Faktoren führen dazu, dass viele Befürworter darauf verweisen, dass Kiffen weit ungefährlicher ist als Saufen.

Kiffen ist nicht völlig ungefährlich

Natürlich ist auch Kiffen nicht völlig ungefährlich. Man sollte das nicht verharmlosen. Man weiß inzwischen, dass regelmäßiger Konsum Psychosen auslösen kann. Aber dieser „regelmäßige Konsum“ bedeutet dann einen täglichen Konsum über Monate und Jahre hinweg. Das stelle man sich einmal bei Alkohol vor.
Man weiß inzwischen auch, dass Kiffen die Entwicklung bestimmter Areale im Hirn bei Heranwachsenden stören kann. Aber auch das sollte man doch mal realistisch betrachten. Ein Sechzehnjähriger, der sich täglich wegballert, wird danach wohl eh kein Gehirnchirurg mehr. Völlig egal womit er sich abschießt.

Hanf kann noch viel mehr

Für fast 100 Jahre das häufigste Medikament: Präparate aus Cannabis

Hanf enthält nicht nur THC. Es enthält u.a. auch Cannabidiol, kurz CBD genannt. Das gibt es auch in Liquids zum Dampfen. Und ähnlich wie bei den anderen Wirkstoffen ist auch hier nachgewiesen, dass es sehr viele Symptome positiv beeinflussen kann. Nur macht es nicht breit.
Die Wirkstoffe der Hanfpflanze helfen wirksam u.a. gegen: Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Krampfanfällen, Schmerzstörungen, Epileptische Anfälle, Entzündungen, Hautkrankheiten, affektive Störungen (Depression etc.), Angststörungen, Spasmen, Multipler Sklerose und vielem mehr.

In England und einigen Bundesstaaten der USA ist es inzwischen völlig normal, dass Patienten Cannabis erhalten. Beispielsweise Krebspatienten bei der Chemotherapie, Schmerzpatienten oder Epileptiker. Und diese Menschen nehmen das nicht um dicht zu werden, sondern weil das Zeug tatsächlich hilft und keinerlei Nebenwirkungen hat.

Warum ist Cannabis überhaupt verboten?

Jeder vernunftbegabte Mensch muss sich also fragen, warum das Zeug dann überhaupt verboten ist.
Darauf kann, darf und muss man jenseits jeder Verschwörungstheorie antworten: Weil einige Menschen Interesse daran hatten, Cannabis aus dem Verkehr zu ziehen.
Und das ist sehr gut dokumentiert.

Der Medienmogul

„Kiffende Neger vergewaltigen anschließend weiße Frauen“, William Randolph Hearst

Zu erwähnen ist hier sicher der Medienmogul William Randolph Hearst. Der war eigentlich der Erfinder der Yellow Press, oder wie man hier gerne beschönigend sagt der „Boulevard Presse“. Schon bei seiner ersten eigenen Zeitung setzte er bewusst auf reißerische Schlagzeilen.
Aber Hearst besaß nicht nur Zeitungen und ein Filmstudio, sondern auch Papierfabriken. Und das billigere und schneller wachsende Hanf hätte seinen Fabriken das Geschäft kaputt gemacht.
Der Öffentlichkeit war der Zusammenhang zwischen Hanf und Marihuana aber gar nicht klar. Was lag da also näher, als eine Propagandawelle gegen die Droge zu initiieren?
Ab 1936 startete in allen Zeitungen des Hearst Imperiums eine Kampagne, in der Marihuana als Droge der Untermenschen dargestellt wurde. Der Mexikaner und „Neger“, die weiße Frauen vergewaltigen und dem Wahnsinn verfallen. Argumentiert wurde auch immer, dass die Droge ins Land gebracht würde. Dass Hanf auch in den USA eine der am häufigsten angebauten Nutzpflanzen war, wurde bewusst nicht erwähnt.

Der Chemieriese

Nylon Werbung von DuPont, 1948

Auch hinweisen sollte man vielleicht auf den amerikanischen Chemieriesen DuPont. Der ist hier zwar eher unbekannt, hat aber überall seine Finger drin. Von Autolack bis CDs. DuPont hat uns so grandiose Dinge wie Teflon gebracht.

Und da DuPont gerade zu der damaligen Zeit Nylon entwickelte, hatte es natürlich kein gesteigertes Interesse an natürlicher Konkurrenz durch Hanf. Auch in Europa wurden später natürliche Produkte durch Kunstfasern von DuPont vom Markt verdrängt.

Der fanatische Sittenwächter

Erwähnen sollte man auch Harry J. Anslinger, der als Einzelperson massiv auf die Wahrnehmung und das Verbot von Hanf in der Öffentlichkeit einwirkte.
Durch die Alkohol Prohibition in den USA sollten die negativen Auswirkungen des Alkohols eingedämmt werden. Dafür wurde dann später das FBN (Federal Bureau of Narcotics) gegründet, das inzwischen in der aus Krimis bekannten DEA aufgegangen ist. Dessen erster Vorsitzender war Harry J. Anslinger, der mit geradezu fanatischer Motivation Cannabis bekämpfte. Und es mit Opiaten, also Opium und Heroin, auf eine Stufe stellte.

„Kiffen lässt Farbige denken, sie seien so gut wie weiße Männer.“, Harry J. Anslinger

Auch er versuchte der Öffentlichkeit bewusst zu unterschlagen, dass es sich bei der Droge nur um ein Nebenprodukt des Hanf handelte.
Nach eigenen Angaben war sein Kampf vor allem darin begründet, dass er ein „traumatisches Erlebnis mit einem Apotheker und Morphinisten“ in seiner Jugend hatte. Wie das auch immer ausgesehen hat, sei dem Kopfkino jedes Einzelnen überlassen.
Auf sein Betreiben hin wurde dann auch international Cannabis mit Opium auf eine Stufe gestellt und verboten.
Die Prohibition war längst gescheitert. Alles was sie gebracht hat war Organisierte Kriminalität, Anstieg der allgemeinen Kriminalität und Steuerverluste. Das Verbot von Cannabis ist uns bis heute erhalten geblieben.

Prohibition als letztes Mittel

Prohibition bedeutet nichts anderes als staatliches Verbot. Das Verbot ist immer nur das letzte Mittel, das ein Staat eigentlich ergreifen sollte, um seine Bürger vor sich selbst zu schützen. Am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise waren beispielsweise über ein Drittel der arbeitsfähigen Männer in Deutschland nicht arbeitsfähig, weil sie in einer der Opiumhöhlen rumlagen, die Nadel noch im Arm hatten oder die sie vom Selbstgebrannten blind waren.

Die Erfahrung zeigt aber auch, dass Verbote auf Dauer nichts bewirken. In einer Umfrage 2014 gaben über 80% der jugendlichen zwischen 14 und 18 an, sie wüssten wo sie Cannabis herbekommen könnten. Das ist der Schutz der Jugend, den das Verbot tatsächlich bringt.
Und aus den Erkenntnissen der Psychologie wie auch aus der Erfahrung sollte jeder wissen, dass es vollkommen unabhängig von einem Verbot ist, ob jemand Drogen nimmt oder nicht. Es liegt ausschließlich an einem soziokulturellen Hintergrund und einer psychologischen und/oder genetischen Prädisposition.

Die Parallelen sind offensichtlich

Wer jetzt noch keine Parallelen zwischen Kiffen und Dampfen sieht, dem ist nicht mehr zu helfen.
In beiden Fällen haben wir alles, was man für einen propagandistischen Feldzug braucht.

Sogar die Protagonisten sind austauschbar

Marlene Mortler, Drogenbeauftragte aus Bayern

Auch Dampfer haben ihren Hearst, ihren Anslinger und ihr DuPont. Nur bei uns sind das Menschen wie die Drogenbeauftragte Mortler, die als gelernte Bäuerin ein sehr großes Interesse daran hat, ihre konservativen CSU Wähler nicht zu vergrätzen und deshalb sowohl das Bild des gefährlichen Cannabis wie auch des Dampfens aufrechterhält. Das oberste Argument ist hier immer der Jugenschutz, obwohl alle Fakten zeigen, dass ein Verbot niemanden effektiv schützt.
Dampfer haben sogar mehr als einen DuPont. Denn dass die E-Zigarette langfristig vor allem der Pharmaindustrie Umsatzverluste einfahren kann, liegt auf der Hand. Jemand der mit der E-Zigarette vom Tabak los kommt kauft keine Nikotinpflaster mehr.
Und wir haben Menschen wie Dr. Martina Pötschke-Langer, die auch nach ihrer Zeit beim DKFZ noch ihr Geld damit verdient gegen die E-Zigarette zu wettern. Denn sie sitzt in mehreren Lobbyverbänden, die teilweise sogar direkt von Pharmariesen gegründet wurden. (vapers.guru berichtete hier…) Und wie bei Hearst wird hier die Nähe zu Medien und Politik sehr gezielt benutzt.

Fakten werden verfälscht

Auch die einseitige Darstellung von wissenschaftlichen Ergebnissen, Fakten und Umfrageergebnissen sind sowohl beim Cannabis wie auch bei der E-Zigarette zu finden.
Natürlich war das preiswerte Kiffen vor allem bei den Unterschichten beliebt. Aber es war keine Droge die ausschließlich bei Mexikanern und „Negern“ beliebt war. Und dass jemand nach einem Joint noch „weiße Frauen vergewaltigt“ sei einmal sehr dahingestellt.
Wird bei der E-Zigarette in einem Laborversuch auch nur ein Körnchen eines Schadstoffes gefunden, wird das sofort breit kommuniziert. Ohne es in das richtige Verhältnis zu setzen oder zu schauen ob der entsprechende Versuch überhaupt repräsentativ ist.

Und mit diesen Mitteln wird im letzten Schritt dann die öffentliche Wahrnehmung und die Unwissenheit beeinflusst. Wichtig ist es hierbei dann immer darauf hin zu arbeiten, dass nur eine Regulierung oder ein Verbot durch den Staat das Risiko eindämmen kann. Obwohl alle bisherigen Versuche in dem Bereich gezeigt haben, dass Verbote niemals helfen.

Dampfer sind oft selbstgefällig

Viele Dampfer haben ein sehr selbstwertdienliches Bild. Sie wollen die E-Zigarette bloß nicht in die Nähe von irgendwelchen Drogen sehen.
Sie reden sich oftmals beschönigend ein, dass Dampfen ja etwas völlig anderes ist. Dampfen ist nur positiv, ist nur Substitut und es geht keinerlei Gefahr davon aus.
Wer aber so argumentiert, spielt den Gegnern in die Hände. Denn es ist unrealistisch und er läuft Gefahr, von Dritten (wie Politikern oder der Öffentlichkeit) nicht mehr ernst genommen zu werden.
Damit unterstützen Dampfer sogar noch das Bild der gefährlichen, mystischen Drogen. Sie schaufeln sich ihr eigenes Grab.

Lässt man aber dieses konservative und angstbelastete Bild der gefährlichen Drogen einmal weg, ergibt sich ein viel spannenderes und sicher auch realistischeres Bild.
Auf der einen Seite verzichten wir auf einen unschlagbaren Rohstoff und ein wirkungsvolles Medikament. Nur weil uns Menschen einreden, hier ginge eine größere Gefahr von aus. Und auf der anderen Seite regulieren wir einen jungen Markt und ein offensichtlich unschlagbares Substitut, dass die Leben vieler Tabakraucher retten könnte. Nur weil einige uns einreden wollen, auch hier ginge eine Gefahr von aus.

Breite Aufklärungsarbeit statt kleinliche Zankereien

Wie man damit umgeht sei ja jedem selbst überlassen. Aber ob es hilfreich ist, krampfartig eine möglichst große Distanz zum Kiffen herzustellen, darf man anzweifeln.
Vielleicht wäre es viel sinnvoller, den Schulterschluss mit den Befürwortern der Freigabe von Cannabis zu suchen. Denn die kämpfen dafür seit Jahren, sind gut vernetzt und sitzen inzwischen auch im Bundestag.

Aber es ist wohl vor allem eine Frage des Selbstbewusstseins, ob man nicht einfach darauf scheißt was konservative Reihenendhausbesitzer von einem denken. Und lieber die Parallelen zu erkennen und diesen Gegnern das Wasser dort abzugraben, wo es weh tut. Nämlich in der breiten Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit, anstatt im ständigen Gezänk auf Nebenkriegsschauplätzen, mit einzelnen Gegnern und Medien.
Vape big. Think big.

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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