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Die Liquids – Was zieht man sich da überhaupt rein?

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Um zu wissen, was man sich da reinpfeift, sollte man sich natürlich einmal anschauen was in den Liquids überhaupt drin ist. Das ist auch nicht sinnloser Chemieunterricht, denn wenn man Liquids selber mischt ist man noch flexibler und es ist nochmal um ein vielfaches preiswerter. Alle die lange dampfen mischen auch selber.

Das Problem bei der Erfindung der E-Zigarette war, dass man nicht einfach Wasser verdampfen kann. Denn Wasserdampf ist viel zu heiß, ergibt keinen dichten Dampf und es schmeckt nach nichts. Wasser ist kein Aromaträger. Und so kam der mutmaßliche Erfinder Hon Lik darauf die gleiche Technik zu verwenden, wie sie in Nebelmaschinen für Theater und Diskotheken genutzt wird.
Jedes Liquid besteht daher aus vier Bestandteilen. PG, VG, Aromen und destilliertem Wasser.

Das PG

Der erste Grundstoff ist 1,2 Propandiol. Den Namen kann man getrost wieder vergessen. Üblicher ist unter Dampfern die Bezeichnung Propylenglycol, kurz nur „PG“ genannt. Das ist ein Trägerstoff für das Aroma. Umso mehr PG enthalten ist, umso intensiver ist der Geschmack des Liquid. Und es ist für den so genannten Flash verantwortlich. Umso mehr PG, umso mehr Bums in der Lunge.
Wie alle chemischen Bezeichnungen hört sich „Propylenglycol“ erst einmal sehr ungesund an. Aber in jahrelangen Versuchen ist bis heute kein Nachweis gelungen, dass PG irgendetwas verursachen könnte. Im Gegenteil, es ist in Kosmetika und Zahnpasta enthalten. Und sogar in Asthma-Sprays.
Und nachdem die ersten wissenschaftlichen Hinweise eingehen dass PG sogar Keime abtötet, werden die ersten Krankenhäuser über Klimaanlagen mit PG bedampft und es wird zur Milchviehfütterung und zum Verdünnen von Medikamenten eingesetzt. PG ist übrigens auch in Zigaretten enthalten.
Es ist als Lebensmittelstoff E 1520 zugelassen.

Das VG

Glycerin ist ein Alkohol. Aber keine Sorge, das hat nichts mit dem Trinkalkohol zu tun. Es hat sich noch keiner besoffen gedampft.
Früher wurde Glycerin meist aus tierischen Fetten hergestellt. Da das heute aber kaum noch der Fall ist, spricht man auch gerne von „veganem Glycerin“. (Eigentlich aus dem Englischen „vegetable glycerin“) Und dafür hat sich die Kurzform „VG“ eingebürgert. Wie Vapers Guru, einfach zu merken.
In der Presse wird gerne kolportiert dass Glycerin oder „ein Bestandteil von Liquids“ auch als Frostschutzmittel Verwendung findet. Das ist prinzipiell auch vollkommen richtig. Dabei wird aber meist nicht erwähnt dass Glycerin auch in Kosmetika und Salben Anwendung findet. Man schmiert sich also auch mit Frostschutzmittel die Lippen. Es findet auch Verwendung als Tierfutter, Schuhcreme und Nitroglycerin und es wird ins Wasser für Tannbäume gegeben, damit sie nicht nadeln. Denn es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Menschen die dampfen ganz selten nadeln.
VG ist weniger ein Trägerstoff. Aber es verursacht einen dichteren Dampf und hat einen nicht so starken Flash. Es ist als Lebensmittelzusatz E 422 zugelassen.

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So genannte Dripper Base von Avoria

Diese beiden Stoffe sind auch Ursache dafür, dass Raucher die auf das Dampfen umsteigen oft stark Husten müssen. Das wird dann aber nicht durch die Lunge verursacht. Denn beide Stoffe sind hydroskopisch, wasserbindend. Das führt dazu, dass man oftmals ein starkes Kratzen im hinteren Mund- und Rachenraum empfindet. Das ist aber in keiner Weise schädlich. Einfach etwas mehr trinken, nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran. Außer man raucht zwischendurch Zigaretten, das hat aber eine andere Ursache.

Die Zähflüssigkeit

Wichtig ist dass das Liquid die richtige Konsistenz hat. Die passende Zähflüssigkeit.
Ist es zu dünnflüssig verdampft es zu schnell. Ist beispielsweise zu viel PG oder destilliertes Wasser enthalten kann es beim Dampfen öfter mal „knacken“ und „knallen“. Da VG die Konsistenz von flüssigem Honig hat, wird damit dagegen gesteuert. Dann muss aber eine entsprechende Leistung gewährleistet sein, sonst kann es dazu kommen das nicht ausreichend Zufluss zum Heizwendel (Coil) stattfindet und es kokelig schmeckt.

Diejenigen die selber mischen wollen können sich die Trägerstoffe in jeder Apotheke besorgen. Aber natürlich gibt es dafür inzwischen entsprechende Angebote, Basen genannt.
Sie sind je nach Verwendung und Vorlieben in verschiedenen Zusammensetzungen erhältlich. Gängig sind hierbei vor allem 50/50 Basen, also mit je der Hälfte PG und VG. Es gibt aber auch Basen mit mehr VG, wobei am Ende der Skala dann sogar das wenige PG ganz durch Wasser ersetzt wird. Diese Basen sind vor allem für Tröpfler und Selbstwickler geeignet, um riesigen Dampfmengen zu erzeugen. Einige Hersteller geben derzeit die Zusammensetzung nicht mehr öffentlich an, ähnlich wie bei den Aromen. Dann heißen die Basen beispielsweise nur noch „Dripper Base“ o.ä.
Ebenso werden von allen großen Herstellern die meisten Geschmacksrichtungen als Aromen zum Selbermischen angeboten. Denn da gibt es ja fertige Kreationen.

Die Aromen

vgliqpicDie Aromen sind nun Geheimnis der Hersteller. Bei namenhaften Herstellern, gerade in Europa, sind aber ausschließlich Lebensmittelaromen im Gebrauch. Theoretisch könnte man also auch einfach Lebensmittel-Aromen nehmen, sie den Trägerstoffen VG und PG beimischen und dampfen.

Die Geschmacksrichtungen kann man grob in drei Sparten einteilen.
Die beliebtesten Aromen sind nach wie vor tatsächlich Tabak Aromen. Natürlich kann man das Verbrennen von Tabak nie wirklich imitieren, da ja nichts verbrannt wird. Aber es gibt einige sehr gute Tabakaromen die fast vergessen lassen dass man dampft anstatt zu rauchen. Das hängt allerdings auch stark davon ab was man vorher geraucht hat. Es gibt beispielsweise sehr interessante Pfeifen Aromen oder auch solche die die gängigen, parfümierten Zigarettensorten treffen. Um hier das richtige zu finden empfiehlt es sich einen Shop aufzusuchen. Die meisten haben so genannte Test Bars.
Für die meisten Raucher ist es erst einmal absurd irgendetwas anderes zu rauchen, als etwas das nach Tabak schmeckt. Aber jeder der länger dampft weiß dass man die anderen Aromen nicht einfach abschieben sollte. Es gibt da sehr interessante Sachen zu entdecken.

Die zweite Sparte sind die Fruchtaromen. Hier gibt es von Melone bis Himbeere alles was man sich vorstellen kann.
Die dritte Sparte sind sonstige Aromen wie Haselnuss, Kaffee oder Schokolade. Vanille ist auch sehr beliebt. Menthol, Minze und „Fresh“ Aromen sind auch gerne genommen und werden auch sehr gerne selber kombiniert.
Diese drei Sparten können natürlich bis ins Unendliche neu zusammengestellt werden, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Und es gibt Moden und Hypes, wie Heisenberg.
Also warum nicht auch mal Erdbeer-Joghurt, Kaffee-Vanille oder Tabak Menthol ausprobieren?

Das Nikotin

Alle Basen und Liquids werden mit Nikotin angeboten. Üblich sind dabei secher Schritte; also 3mg, 6mg, 12mg, 18mg. Und es gibt auch Basen ganz ohne Nikotin.
Die Umrechnung auf Zigaretten ist dabei nicht möglich. Man kann es einfach nicht vergleichen. Denn die Dosierung entspricht einer chemischen Norm von mg Nikotin zu ml Liquid, und das kann man nicht auf Zigaretten umrechnen.
Da inzwischen nachgewiesen ist, dass Nikotin weder so schädlich ist wie lange angenommen, noch so süchtig machend wie oft gemeint, sollte man zumindest für den Anfang nicht zu vorsichtig mit dem Nikotin sein. Ein durchschnittlicher Raucher von einer Schachtel Zigaretten am Tag sollte ruhig mit 18mg einsteigen. Eine Überdosierung ist durch Inhalieren unmöglich. Man bekommt einfach Kopfschmerzen und es wird einem schwummrig. Dann legt man die Dampfe mal beiseite, trinkt etwas und nach zehn Minuten ist alles vergessen.
Nach einiger Zeit pendelt es sich dann eh von selber ein. Die meisten Dampfer landen dann bei einem Wert von 3mg bis 6mg. Aber besser man haut sich am Anfang etwas zu viel rein als dass einem der Kick fehlt und man wieder zur Zigarette greift.

Wer wissen will wie es in so einer Liquid Schmiede aussieht findet unten ein Image Video von Vampire Vape, einem der größten Hersteller in England.

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