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Reaktion: Propaganda Kampagne des ABNR

Ein paar Infos zum Hintergrund

Seit heute morgen häufen sich die Meldungen zu der neuen Kampagne des ABNR in Verbindung mit der Deutschen Krebshilfe.

Offenbar sind viele der gezeigten Plakate in verschiedenen Ausfertigungen inzwischen vor allem in Apotheken ausgehängt.

Ärgerlich ist nicht nur, dass die E-Zigarette hier als dem Tabak gleichwertig dargestellt wird.
Noch ärgerlicher ist es, dass viele der Kommentatoren auf Social Media sich unwissend und zum Teil wohlwollen dazu äußern.

Daher möchte ich dazu einige Zusammenhänge erklären.

Das ABNR

Das Aktionsbündnis Nichtrauchen ist ein von Dr. Martina Pötschke-Langer geleiteter Lobbyverband der Gesundheitsindustrie. In Ihm sind wiederum andere Lobbyverbände organisiert.
Ziel ist u.a. die Rauchentwöhnung als Kassenleistung durchzusetzen.

Nikotinersatztherapien (Kaugummis, Sprays, Pflaster, etc.) haben derzeit einen jährlichen Markt von über 20 Milliarden Euro, mit zweistelligen Zuwachsraten.
Die E-Zigarette stört diesen Markt und bedroht die Zuwächse.

Hinzu kommen Entwöhnungskurse und ähnliches, die bei Kassenübernahme Ärzten und Therapeuten zusätzliche Einnahmen in Milliardenhöhe versprechen.

Werbung

Die Kampagne wirbt unter anderem mit der Aussage: „Lass Dich nicht von Werbung manipulieren“.

Dafür ist es allerdings zu spät. Denn die Werbung für Tabakprodukte oder E-Zigaretten ist bereits seit 2015 verboten.
Bei der derzeitigen Diskussion um eine Ausweitung des Werbeverbotes geht es nur noch um Plakat- und Kinowerbung. Dort wird aber so gut wie nie für E-Zigaretten geworben, da diese kleinen und mittelständigen Unternehmen für eine derartige Werbung gar nicht die finanziellen Mittel haben.

Der Zweck dieser Aussage kann also nur darin bestehen, die faktenbasierte Diskussion über E-Zigaretten zu erschweren.
Es ist also selber eine solche „Werbung“, vor deren Manipulation hier gewarnt wird.

Corona

Die Plakate sind mit dem Störer aufgemacht: „CORONA, ein Grund mehr, seine Lunge zu schonen.“

Diese Aussage muss als Framing im Sinne des Ausnutzens einer Ausnahmesituation zu Propagandazwecken gewertet werden.

Zum einen schädigt Tabak durch jahrelangen Missbrauch. Es ist also kein Einfluss auf den akuten Verlauf einer Covid-19 Erkrankung anzunehmen. Ob jemand jetzt anfängt oder aufhört Nikotin zu konsumieren, wird keine Auswirkungen darauf haben.
Wenn überhaupt hätten die Menschen vor Jahrzehnten aufhören müssen, als es noch kein Covid-19 gab.

Zum zweiten zeigen Zahlen aus China und Frankreich derzeit, dass Raucher signifikant unterdurchschnittlich an Covid-19 erkranken.
Es gibt erste Erklärungsansätze dafür, ob Nikotin vor einer Erkrankung schützen könnte. Dazu finden bereits mehrere Studien statt.

Die E-Zigarette

Bis heute, über 12 Jahre nachdem die E-Zigarette auf dem Markt ist, ist keine gesundheitliche Schädigung durch den Konsum nachgewiesen. Weltweit nicht einmal ein dokumentierter Fall.

Die britische Gesundheitsbehörde Public Health England hält die E-Zigarette seit einer Metastudie 2015 für mindestens 95 Prozent weniger schädlich als die Tabakzigarette. Das Krebsrisiko schätzt sie auf mindestens 99,5 Prozent geringer.

Die E-Zigarette hier exponiert auf einer Stufe wie Tabakprodukte zu stellen zeigt, worum es tatsächlich geht.

Auch für die Aussage Nikotin würde grundsätzlich – also auch in Abwesenheit von Tabak – abhängig machen gibt es keinen Nachweis.
Es gibt keine Nikotin-Spray-Süchtigen.

Adressaten der Kampagne

Von Slogan und Design her ist die Kampagne dazu ausgelegt Jugendliche zu erreichen.

Mit einer Plakataktion, scheinbar vor allem an Apotheken, können jugendliche allerdings nicht erreicht werden.

Man muss es also als gezieltes Framing ansehen, in den Köpfen der Menschen eine Verknüpfung zwischen Tabak und E-Zigarette herzustellen.

Framing

Der hier beworbene Weltnichtrauchertag war vor drei Wochen.

Kampagnen wie diese sind dazu geeignet, auch weiterhin Raucher vom Umstieg auf ein exponentiell weniger schädliches Produkt abzuhalten.
Mit dem Ergebnis, dass viele von Ihnen frühzeitig an den Folgen des Rauchens sterben werden.



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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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