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Aromenverbot: Politiker schmeißen alles durcheinander

Bericht des Tagesspiegels offenbart Abgründe


Am Mittwoch hat das Kabinett das Verbot von Aromen in Tabakerhitzern abgesegnet. Ein Bericht des Tagesspiegels darüber zeigt die völlige Ahnungslosigkeit bei Politikern und Medien.

Gestern hat das Kabinett das Verbot von Aromen in Tabakerhitzern abgesegnet. Darüber berichtet der Hauptstadtkorrespondent Albrecht Meier im Tagesspiegel. Und er offenbart eine völlige Ahnungslosigkeit von Tobacco Harm Reduction.

Während der Pandemie habe der Tabakkonsum vor allem unter Jugendlichen deutlich zugenommen. Vor allem Tabakerhitzer lägen im Trend.

Schon diese Einleitung kann nur völliger Unfug sein.
Zum ersten Kosten Tabakerhitzer vergleichsweise viel Geld. Der Glo von British American Tobacco schlägt mit etwa 20,- Euro zu Buche, die IQOS von Philip Morris mit derzeit etwa 50,- Euro. Hinzu kommen die „Sticks“ und „Heets“, die etwa so teuer wie Zigaretten sind.

Diese Produkte adressieren also eindeutig Menschen, die bereits länger rauchen. Und das Geld haben, es für ein deutlich geringeres Risiko auszugeben. Beides dürfte bei risikofreudigen Jugendlichen mit knappem Geldbeutel wohl kaum zutreffen.

Über zwei Links gelangt man zur Quelle der Aussage: Der bekannten Debra Studie von Prof. Kotz von der Uni Düsseldorf.
Doch die gibt diese Aussage gar nicht wieder. Zwar ist der Konsum von Tabak und E-Zigaretten in der Gruppe der Jugendlichen signifikant gestiegen. Beim Tabak auf 15,9% (Durchschnitt 35%) und bei E-Zigaretten auf 2,5% (Durchschnitt 3%).
Aber Tabakerhitzer werden gar nicht ausgewiesen. Dieser angebliche Trend ist also eher erdacht als belegt.

Zitiert wird der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, aus dessen Ministerium der Gesetzesentwurf stammt: „Was nachweislich tötet, sollte weder nach Beere noch Melone oder Vanille schmecken“.
Doch dass Tabakerhitzer töten, ist in keinster Weise nachgewiesen. Und nach derzeitigem Stand der Wissenschaft im höchsten Falle unwahrscheinlich.

„Den Angaben zufolge wurden im Jahr 2020 EU-weit gut 20 Milliarden Sticks mit erhitztem Tabak verkauft. Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum wurden in der Gemeinschaft 408 Milliarden Zigaretten verkauft.“

Albrecht Meier, Tagesspiegel, 15.02.2023

Und die ernährungspolitische Sprecherin der Grünen Renate Künast wird zitiert mit „„Längst sind ‚White Choco‘ oder ‚Vanille Apfel‘ nicht mehr nur Eissorten, es sind auch Geschmacksrichtungen für Tabak“
Doch solche Geschmacksrichtungen gibt es bei Tabakerhitzern nicht und gab es nie.

Ganz offensichtlich wurden hier von Politikern und dem Redakteur Tabakzigaretten, Tabakerhitzer und E-Zigaretten willkürlich durcheinandergeworfen. Um Aussagen stimmig erscheinen zu lassen.
Für Informierte zeigen sie jedoch lediglich, auf welchem Stand die Politik auch 2023 noch ist. Ein Offenbarungseid der Entscheidungsträger.


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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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