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Smok E-Zigaretten „explodiert“

Offenbar Produktionsfehler bei neuem Modell

In den Vergangenen Tagen sind zwei E-Zigaretten der gleichen Baureihe der Marke Smok in den USA „explodiert“. Was die Fälle erwähnenswert macht: Die Geräte wurden gerade aufgeladen. Somit liegt ein Fabrikationsfehler nahe.
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Wie Phil Busardo in der Nacht berichtete, ist es in den vergangenen Tagen zu zwei Vorfällen gekommen, bei denen E-Zigaretten explodiert sind.

In E-Zigaretten werden fest verbaute oder wechselbare Litium-Ionen-Akkus verwendet. Diese können bei Fehlfunktionen oder falscher Bedienung überhitzen und entgasen. Dies passiert nicht nur bei E-Zigaretten, sondern auch bei Handys, Laptops und Hoverboards.

Bei E-Zigaretten kommt ein weiterer Aspekt hinzu. Es gibt ungeregelte Akkuträger, so genannte Mech Mods. Diese haben keine Schutzschaltungen. Ein großer Teil der Unfälle geht auf eine falsche Bedienung dieser Mech Mods zurück.
Die Akkus entgasen, bauen einen entsprechenden Druck im Akkuträger auf, und es kommt dadurch dann tatsächlich zu einer Explosion. Die natürlich zu entsprechenden Schäden und Verletzungen führen kann.

Unachtsamkeit meist Fehlerquelle

Eine Transporthülle für Akkus verhindert Kurzschlüsse.

Zusätzlich werden wechselbare Akkus oftmals unbedacht lose in der Tasche getragen, wobei es sehr leicht zu einem Kurzschluss kommen kann. Der Kontakt zu einem Schlüssel oder Geldstück kann dafür ausreichend sein. Die Akkus entgasen dann binnen weniger Sekunden.
Bei Temperaturen von etwa 800 °C kann auch das zu schweren Verletzungen führen, auch wenn hier keine Explosion im eigentlichen Sinne stattfindet.

Das Risiko beim Betrieb von geregelten Akkuträgern ist jedoch sehr gering. Die Geräte sind über entsprechende Schutzschaltungen gesichert. Im Verhältnis zu den verkauften Geräten und den Betriebsstunden sind die Zahlen der Vorfälle verschwindend.

Geräte im Ladezustand überhitzt

Was diese Vorfälle jedoch berichtenswert macht ist die Tatsache, dass sich beide Geräte im Ladezustand befanden und nicht betrieben wurden. Und beide Geräte gehörten zur gleichen Produktserie, den Stick der Firma Smok.
Bei diesen Geräten handelt es sich um Hybriden zwischen der ersten und zweiten Generation. Ein fest verbauter Akku mit 3000 mAh wird durch einen offenen Verdampfer ergänzt.

Bei einer solchen Fehlfunktion liegt ein Fabrikationsfehler sehr nahe. Kleinste Beschädigungen im Inneren des Akkus können beim Laden zu solchen Überhitzungen führen, die dann das Entgasen auslösen.

Smok von IVPS Technology

Smok Stick X8
In Europa noch nicht zu haben: Der Smok Stick X8

Die Marke Smok gehört der Firma IVPS Technology Co. Limited mit Sitz in Shenzhen. Sie wurde 2010 gegründet, Geräte der Marke Smok wurden nach Angaben des Herstellers inzwischen über 40 Millionen Mal in über 50 Ländern verkauft. Im Jahr 2015 begründete IVPS die Marke Koopor, die ebenfalls Akkuträger herstellt.

Die Geräte der Marke Smok werden seit längerem von Fachleuten skeptisch betrachten. Zum einen gehen viele davon aus, dass eine derart hohe Rate an neuen Modellen zu Lasten der Entwicklung und Qualität gehen muss. Reviews der ersten Chargen der Smok Alien Akkuträger schienen dies nahezulegen, da erst nach Verkaufsstart ernstzunehmende Mängel ausgebessert zu sein schienen.

Zum zweiten adressiert Smok mit seinen hohen Leistungen und seinem Design ausdrücklich an jüngere Konsumenten, die vor allem große Dampfmengen zu niedrigen Preisen bevorzugen.
Offenbar sind Produktion und Gewinnspanne bis in den Einzelhandel so gestaltet, dass Smok Geräte auch häufig an Umsteiger und unerfahrene Vaper verkauft werden.




Wie auch viele Kommentare von Händlern und Shop Betreibern zu den aktuellen Vorgängen zeigen, scheint es eine sehr hohe Reklamationsrate bei Smok Geräten zu geben. Die weit über denen anderer chinesischer Hersteller liegt.

Erster Vorfall

Bereits am Dienstag ereignete sich ein Vorfall, der durch den Nutzer selber am vergangenen Donnerstag auf Reddit veröffentlicht wurde. (Video unten)
Dabei handelte es sich um einen Smok Stick X8, der nachts zum Aufladen abgelegt wurde.

Der im englischsprachigen Raum sehr bekannte Mooch (Battery Mooch aus den USA, es gibt einen Namensvetter aus GB) ist spezialisiert auf alle Fragen zu Akkus. Er gilt als herausragende Koryphäe in diesem Bereich.
Mooch berichtete selber über diesen Vorfall und hat bereits Kontakt mit dem Geschädigten aufgenommen. Wie er auf der Facebook Seite von Phil Busardo in der vergangenen Nacht kommentierte, will er diese Vorfälle prüfen und die Geräte Tests unterziehen. Inklusive der beschädigten Geräte und eventuellen Clonen.

Zweiter Vorfall

Phil Busardo ist einer der größten Reviewer und YouTuber weltweit. Er ist in verschiedenen Händler- und Konsumentenverbänden aktiv und bringt inzwischen über Innokin eigene Geräte auf den Markt.
Ihm wurden im Zuge der Meldungen Fotos von einem zweiten Vorfall zugespielt.
In diesem Fall jedoch über den Shop Betreiber, bei dem der Smok Stick nach eigener Aussage gekauft wurde. Er gibt an, die Geräte direkt bei Smok zu beziehen, es wird sich hier also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht um einen Clone handeln.

Der entgaste Smok Stick

Offenbar wurde das Gerät mit aufgeschraubtem Verdampfer neben dem Bett aufgeladen und sprang beim Entgasen darunter. Leider ist es auf dem Foto nicht zu erkennen, doch auch bei diesem Gerät soll es sich um die Produktreihe Smok Stick X8 handeln.

EDIT, 11:33h: Wie ein Kommentator auf der vapers.guru Facebook Seite soeben richtig anmerkte, muss es sich bei diesem zweiten Gerät um einen Smock Stick V8 handeln. (Foto) Der X8 verfügt im Gegensatz zu diesem über einen quadratischen Feuertaster und eine Top Air Flow.
Damit wären zwei Serien betroffen.

Ein Aufladen an einem nicht geeigneten Gerät kann nicht Ursache der Überhitzung sein. Gemäß Herstellerangaben können die Geräte an jeder beliebigen Quelle über einen USB Anschluss aufgeladen werden. Spezielle Wandadapter werden von IVPS nicht vertrieben.

EDIT, 14:06h: Offenbar dritter Vorfall

Fall Nummer 3

Offenbar scheint sich gestern ein dritter Vorfall ereignet zu haben.
Ein Kommentator auf der vapers.guru Facebook Seite machte vor etwa einer Stunde darauf aufmerksam, dass auf Reddit ein weiteres Posting aufgetaucht ist. Vor 22 Stunden – also bevor die anderen Quellen das Thema aufgegriffen haben – berichtete dort ein Nutzer, dass sein Smok Stick V8 beim Laden an seinem Computer entgast hätte. (Foto) Der Teppich sei dabei in Brand geraten.
Zuvor habe er Probleme beim Laden gehabt und das Gerät habe selbstständig befeuert. Nach seinen Angaben habe er das Gerät in einem Offline Vape Shop gekauft und mit dem migelieferten Kabel aufgeladen.

Personen kamen nicht zu Schaden

In Beiden Fällen wurden Schäden in vierstelliger Höhe verursacht, Personen kamen nicht zu schaden. Brände konnten durch das schnelle Eingreifen verhindert werden.

Der Smok Stick X8 befindet sich in Europa noch in der TPD Wartefrist und darf noch nicht offiziell verkauft werden. Einige Shops haben ihn bereits gelistet.
Allerdings ist er über die üblichen Versandwege aus China und über die Marketplaces bereits zu haben.

Vor dem Betreiben muss daher nach derzeitigem Stand gewarnt werden. Der Akkus sollte zumindest nicht unbeaufsichtigt geladen werden.

IVPS hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert.


Bericht über Vorfall in Köln: https://www.vapers.guru/2016/01/29/e-zigarette-explodiert-in-koeln/
Bericht über bekannten Fall in Idaho: https://www.vapers.guru/2017/01/18/e-zigarette-explodiert-in-idaho/
Posting auf Reddit (Fall 2): https://www.reddit.com/r/Vaping/comments/7u2etw/smok_stick_x8_blows_up_in_a_massive_explosion/
Posting auf Reddit (Fall 3): https://www.reddit.com/r/Vaping/comments/7uztgt/my_smok_tfv8_blew_up_this_morning_and_caught_my/
Facebook Seite von Battery Mooch: https://www.facebook.com/batterymooch
Facebook Seite von Phil Busardo: https://www.facebook.com/phil.busardo

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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