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Die Sucht – Was hat das mit Chips und Kaffee zu tun?

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Um zu verstehen warum Dampfen eine echte, zwangsfreie und problemlose Alternative zum Rauchen sein kann, ist es hilfreich sich anzuschauen wie Tabaksucht eigentlich funktioniert. Und dafür ist es hilfreich sich einmal klar zu machen, wie Sucht im Allgemeinen funktioniert.

Denn die bittere Wahrheit ist: Drogen machen glücklich. Drogen funktionieren. Das muss man einsehen und hinnehmen. Der Versuch das zu leugnen ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern auch vollkommen illusorisch.
Und der eigentliche Gag beim Umstieg auf das Dampfen ist ja, dass man eigentlich auf gar nichts verzichten muss. Man muss sich nur etwas umgewöhnen. Das ist schon alles.

Der unbedarfte Laie stellt es sich gerne so vor, dass ein Süchtiger abhängig ist von einem Stoff. Und dass dieser Stoff ihn dazu zwingt den Stoff weiter zu nehmen. Derjenige der nicht Süchtig ist stellt sich deshalb auch gerne vor der Süchtige müsste nur so lange auf den Stoff verzichten bis er abgebaut ist, und dann wäre die Sucht weg. Und selbst Süchtige verstehen oft gar nicht, was da in ihrem Hirn abläuft.
So einfach ist das aber alles nicht.

Unser Hirn funktioniert so wie ein Eisberg. Ein Teil schwimmt oberhalb der Wasseroberfläche, der meiste Teil ist darunter gar nicht zu sehen. So ist es mit unserem Bewusstsein. Psychologen schätzen dass alles was wir bewusst tun nur zwei bis höchstens fünf Prozent dessen ausmacht, was unser Hirn die ganze Zeit tut.
Alle Gedanken und Gefühle werden gesteuert von den so genannten Neurotransmittern. Botenstoffen die Nachrichten von einer Zelle in die andere bringen, von einer Region des Hirns zu einer anderen. Aber auch unser Gedächtnis funktioniert so.
Für Sucht sind zwei Komponenten wichtig. Die Sucht nach dem Stoff, wie Nikotin oder Koks. Und das ritualisierte Verhalten. Aber da das keine Psychologie Vorlesung ist, machen wir es ganz einfach. Mit Chips und Kaffee.

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Scheiß Drogen

Glück ist eine Tüte Chips. Alle lieben Chips. Wir alle wollen Chips. Wer keine Chips mag hat generell die Kontrolle über sein Leben verloren. Und frisst auch kleine Kinder.
Sind keine Chips da ist es ok. Wir sind nicht besonders glücklich, aber auch nicht besonders unglücklich. Aber ist die Tüte Chips erst einmal aufgerissen, geht der Scheiß los. Erst versuchen wir die Chips einzeln zu essen. Sie zu genießen. Sie schmecken so auch intensiver. Spätestens bei der Mitte der Tüte essen wir dann zwei oder drei Chips auf einmal. Gegen Ende der Tüte, wenn wir unbeobachtet sind, versuchen wir dann in merkwürdigsten Verrenkungen eine ganze Hand voll Chips auf einmal ins Gesicht zu stecken. Kontrollverlust. Das ganze endet dann mit Krümeln in den Augenbrauen, fettigen Fingern, einer leeren Tüte und einem schlechten Gewissen. So funktionieren Chips nun mal. Yolo. Leben am Limit.
Hatten wir vorher keine Chips war es uns egal. Gucken wir jetzt aber in die leere Chips Tüte sind wir traurig. Es gibt kaum etwas traurigeres auf der Welt als eine leere Chips Tüte.
Genau so funktionieren Drogen. Nehmen wir Drogen, werden Glückshormone wie Serotonin und Dopamin ausgeschüttet. Irgendwann gewöhnt das Hirn sich an den erhöhten Pegel (Toleranz) und wir wollen mehr davon. Bis wir einen Pegel haben, bei dem es sich gut leben lässt. Fällt dieser Pegel wieder ab, fehlt etwas.
Die Sucht nach dem Stoff ist also eigentlich die Sucht nach dem höheren Pegel Glück. Bei Rauchern der Pegel an Nikotin.

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Der Nucleus accumbens. Das Arschloch.

Hinzu kommt jetzt aber etwas ganz Entscheidendes. Das Ritual.
Kaffee macht eigentlich nicht süchtig. Koffein ist kein Stoff von dem man eine körperliche Abhängigkeit entwickelt. Und für die wenigen Randexistenzen die Teein bevorzugen: das macht noch weniger süchtig. Trotzdem werden die allermeisten vehement darauf bestehen, dass sie ohne Kaffee morgens keine Betriebstemperatur erreichen. Ohne geht es einfach nicht. Was auch vollkommen verständlich ist. Kaffee macht wach, ist warm, weckt die Geschmacksnerven, und mit einer Kippe ist es hervorragend. Und das wissen nicht nur wir, sondern auch unser Hirn.
Unser Hirn freut sich auf seinen Kaffee. Es will seinen Kaffee. Ganz ohne körperliche Sucht. Bekommt es keinen Kaffee ist es schlecht drauf und wird uns mindestens den Rest des Vormittages auf den Sack gehen. Und dafür verantwortlich ist das Belohnungssystem im Hirn. Den Namen kann man getrost wieder vergessen, aber um ihn einmal genannt zu haben: Der Nucleus accumbens.
Denn der hat gelernt wenn der Kaffee morgens kommt, dann werden wir wach. Dann geht es uns gut. Und das ist exakt das Gleiche was bei einem Süchtigen passiert der sich eine Zigarette anzündet, eine Spritze Heroin aufzieht oder sich eine Line Koks fertig macht. Das Belohnungssystem springt an und schüttet schon mal Glückshormone aus. Kommen die Drogen dann nicht, ist man noch unglücklicher als beim Anblick einer leeren Tüte Chips. Jeder sollte aus dem Biologie Unterricht noch den Pawlowschen Hund kennen. Oder als Kind zu Weihnachten mal etwas bekommen haben was er gar nicht wollte.
Das alles sind „ritualisierte Handlungen“. Egal ob man sich einen Kaffee aufsetzt oder auf dem Weg zur Arbeit einen Becher Kaffee beim Dealer seines Vertrauens holt. Was das betrifft ist Kaffee genauso eine Droge wie jede andere auch. Ganz ohne körperliche Abhängigkeit. Der Fachmann spricht hier von einer Verhaltensabhängigkeit.
Das sollte man niemals unterschätzen. Denn danach funktionieren auch alle Süchte die garnicht an Stoffe gebunden sind. Beispielsweise springt bei einem Spielsüchtigen das Belohnungssystem schon an, wenn er die Kneipe betritt und sich an seinen Spielautomaten setzt. Es ist vollkommen unerheblich ob er sich dabei betrinkt oder ob er gewinnt. Das Zocken reicht. Es ist das Ritual, die Sucht an sich. Und niemand ist süchtig nach Roulette Tischen.

Diese beiden Komponenten sind wichtig, wenn man Sucht verstehen will. Vor allem die Tabaksucht.
Mehr dazu lest ihr im nächsten Kapitel.

Die Einsteigerkurs – Wozu das alles?
Die Sucht – Was hat das mit Chips und Kaffee zu tun?
Die Tabaksucht – Was ist so geil an verbrannten Blättern?
Die Basics – Was ist Dampfen und was soll der bescheuerte Name?
Die Geräte – Was gibt es denn da so?
Die Technik – Was bedeutet das nur alles?
Die Feinheiten – Worauf muss man achten?
Die Liquids – Was zieht man sich da überhaupt rein?
Die Checkliste – Was ist der sinnvollste Weg?
Die Empfehlungen – Womit starten?