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Presseverbot auf Tabakkonferenz

WHO schließt Medien aus

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Neu-Delhi ist die Hauptstadt Indiens und Teil der Metropole Delhi, die über 16 Millionen Einwohner beheimatet. Sie ist seit einigen Tagen wegen dem akut vorherrschenden Smog in den Medien präsent.
Gestern startete hier die COP7 der WHO im India Expo Centre in Neu Delhi. Und es ging gleich mit einem Paukenschlag los.

In regelmäßigen Abständen kommen alle Mitglieder der WHO zusammen. Zur so genannten Conference of the Parties (COP), der Konferenz der Mitglieder.
Die sollte in diesem Jahr in Indien stattfinden, um dem Aufstreben Indiens als Wirtschaftsmacht Rechnung zu tragen.

Tabakkontrollkonferenz im Smok

vgdelhipic1Thema des Treffens ist die WHO Framework Convention on Tobacco Control, die Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle. Sie ist das erste internationale Abkommen des öffentlichen Gesundheitswesens. In ihr sind Ziele formuliert, die alle unterzeichnenden Staaten gemeinsam verfolgen wollen.
Seit 2004 wurde sie von etwa 170 Staaten und der Europäischen Union unterzeichnet.
Erklärtes Ziel ist nicht nur die Nachfrage nach Tabakprodukten zu reduzieren, sondern auch die „Verfügbarkeit zu hemmen“.
Wie inzwischen immer deutlicher wird, beschränkt sich dieses Ziel allerdings nicht auf Tabakprodukte wie Zigaretten, oder ihre harmloseren Verwandten wie Snus (Kautabak), sondern auch auf E-Zigaretten.

Kampf gegen den illegalen Tabakhandel bedeutet mehr Kontrolle

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Das Expo Gelände in Delhi

In Diesem Jahr soll es ganz konkret um den Kampf gegen illegalen Tabakhandel gehen. Was gemäß Protokoll der WHO mitnichten bedeutet, nun Zigarettenschmuggler zu jagen. Sondern „Kontrollmaßnahmen zu verabschieden, um die Versorgungskette für Tabak, Tabakprodukte und Herstellungszubehör zu kontrollieren“ und „die Effektivität maßgeblicher Autoritäten zu erhöhen“.
Und was das bedeuten kann, kann sich jeder vorstellen, der in den letzten Monaten verfolgt hat, was sich um die TPD2 und die FDA so getan hat.

Teilnehmen werden an der Konferenz, die noch bis Samstag stattfinden wird, nicht nur Politiker. Sondern auch Delegierte gemeinnütziger Organisationen. Man darf wohl davon ausgehen, dass dort sicher auch Freunde vom DKFZ aus Heidelberg angereist sind.

Presse kurzerhand ausgeschlossen

Obwohl die WHO selber ihre Mitglieder zu einem transparenten Umgang mit der Tabakindustrie aufgerufen hat, sieht sie Transparenz aber offensichtlich eher als einseitige Strategie.
Auf der Internetseite gibt es zwar für die Medien einiges an Material, sowie Anfahrtsbeschreibungen. Ja selbst Presseausweise wurden ausgegeben.
Kurz vor Ende des ersten Tages verkündete der Präsident der Konferenz jedoch, dass die Medien keinen Zugang zu den Tagungen haben werden. Sie sind von der Konferenz ausgeschlossen, es herrscht ein Presseverbot.

Dies wurde in einer Abstimmung der Deligierten einstimmig beschlossen und den aus der ganzen Welt angereisten Journalisten kurzerhand mitgeteilt.
In einem der spärlichen Kommentare sagte Rob Cunningham von der Canadian Cancer Society, der Grund für diesen Ausschluss sei die Rolle der Tabak Industrie, welche Strategien der Öffentlichen Gesundheitsfürsorge „unterminieren“ würde.
Einen Zusammenhang von Medien und Tabakindustrie konnte er auch auf Nachfragen nicht darlegen.

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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