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Flugzeug durch E-Zigarette in den Sinkflug

Beinahe Crash wegen leichtsinnigem Dampfer

Ein Linienflug in China musste wegen einer E-Zigarette in den Sinkflug.
Schuld war jedoch kein leichtsinniger Passagier. Sondern der Co-Pilot. Der dann auch noch einen fatalen Fehler beging.
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Air China gehört zu den größten Fluggesellschaften weltweit. Sie hat eine Flotte von 399 Flugzeugen, die nun mit 163 aufgestockt werden soll. Das staatliche Unternehmen mit über 26.000 Angestellten ist in Peking beheimatet.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, kam es bei einem Flug am Dienstag zu einem Zwischenfall.
Der wurde im Internet vor allem auf den chinesischen Social Media Kanälen weit kommuniziert. Nachdem sie für Anfragen nicht zur Verfügung stand, gab Air China dann jedoch eine Pressekonferenz und gab den derzeitigen Sachstand zu. Mit dabei war die Luftfahrtbehörde Civil Aviation Administration of China (CAAC).

Linienflug CA106

Der Linienflug CA106 von Hong Kong ging in die nordwestliche Millionenmetropole und Hafenstadt Dalian. Er sollte drei Stunden dauern.
Kurz nachdem die Reisehöhe von 10.000 Metern erreicht war, griff der Co-Pilot zu seiner E-Zigarette.
Offenbar selber erschrocken über die Dampfentwicklung wollte er die Verbindung zum Passagierraum verschließen. Denn offenbar zog der Dampf merkbar dort hinein. Er informierte den Piloten aber nicht darüber .

Eine Boeing 737 der Air China

Bereits 2015 war es zu einem Zwischenfall auf einem Flug gekommen. Wie der staatliche Radiosender berichtete, hatten vier Passagiere starken Rauch aus dem Cockpit gerochen.
Offenbar war Air China für das Thema sensibilisiert.

Bei dem Versuch das zu unterbinden, beging der Co-Pilot jedoch den nächsten Fehler. Er schaltete nicht die Verbindung zur Passagierkabine ab, sondern fuhr die gesamte Air Condition herunter.
Dies führte wiederum zu einem Alarm im Raum der 153 Passagiere, weshalb das restliche Bordpersonal der Crew den Notfall auslöste.

Fehler mit dramatische Folgen

Innerhalb kürzester Zeit sanken Sauerstoffgehalt und Druck der Kabine. Die Sauerstoffmasken fielen.
Der Pilot leitete einen Sinkflug ein, um den Kabinendruck zu stabilisieren.

Die CAAC verwies auf die laufenden Untersuchungen. Doch einer der Passagiere gab die GPS Daten seines Handys an den Sender CNN weiter. Und die zeigten: Die Maschine ging in kaum neun Minuten auf unter 4.000 Meter runter.




Es kam dann offenbar zu einer Klärung der Situation im Cockpit. Denn nach kurzer Zeit stieg die Maschine wieder auf 7.500 Meter. Sie setzte sogar den Flug bis nach Dalian fort.
Auch das hätte jedoch nicht so sein dürfen, die Maschine hätte zu einer Notlandung ansetzen müssen.

Luftregulierung lebenswichtig

Bewusstlose Passagiere des Fluges
Auf der Mikroblogging Plattform Weibo veröffentlichte Fotos zeigen schlafende oder bewusstlose Passagiere

Ganz offensichtlich war die Sauerstoffsättigung im Passagierraum der Boeing 737 nämlich nicht mehr ausreichend. Bei der Landung wird auch der Sauerstoffvorrat der Notversorgung verbraucht gewesen sein, mutmaßen chinesische Fachleute.

Auf einem Flug von Zypern über Griechenland nach Prag war es 2005 zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen. In dem Flugzeug des gleichen Typs stand die Kabinendruckregelung auf „manuell“. Beim Erreichen der Flughöhe von etwa 5.500 Metern wurden die Sauerstoffmasken ausgelöst.
Beim Erreichen des Drehfunkfeuers (Peilanlage) des Flughafens Athen ging die Maschine dann automatisiert in die Warteschleife. Nach sechs Runden wurden dann zwei F-16 als Abfangjäger losgeschickt. Die Piloten berichteten, dass eine Person leblos im Cockpit über den Instrumenten zusammengesunken war.
Als die Treibstoffvorräte aufgebraucht waren, sank die Maschine und zerschellte an einem Berg. Alle Insassen kamen ums Leben.

„Harte Bestrafung“ angekündigt

Man kann diesen durch eine E-Zigarette ausgelösten Notfall als Verkettung von Fehleinschätzungen einordnen.
Zunächst hatte der Sprecher der CAAC Qiao Yibin lediglich „harte Bestrafungen gemäß der Gesetze und Regulierungen“ angekündigt. Inzwischen wurde jedoch bekannt, dass die neunköpfige Crew bereits geschlossen entlassen wurde.
Weitere Konsequenzen sind zu erwarten, wenn die Untersuchung abschließend die derzeitigen Vermutungen bestätigt.

Der Verlust der Fluglizenz wird dann sicher die geringste Sorge des Co-Piloten sein.


Bericht auf CNN: https://edition.cnn.com/2018/07/12/asia/air-china-smoking-pilots-intl/index.html
Bericht auf spiegel.de: http://www.spiegel.de/panorama/hong-kong-air-china-pilot-loest-mit-einer-zigarette-notlandung-aus-a-1218203.html
E-Zigaretten beim Laden „explodiert“: https://www.vapers.guru/2018/02/04/smok-e-zigaretten-explodiert/

Giftige Metalle in E-Zigaretten nachgewiesen

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Joey Hoffmann

Begründer und inhaltlich Verantwortlicher bei vapers.guru
Freier Redakteur, zuvor angestellter und selbstständiger Marketingberater und Mediengestalter, Fachbereich Facebook und Wordpress. Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes.

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