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Sirius 200W TC Box Mod von Modefined

Lostvape für den kleinen Geldbeutel

Kennt Ihr das? Ihr habt eine Woche Urlaub, und verliert so richtig den Überblick über die neuen Dinge in Eurem Beruf? Egal ob Austernfischer oder Mitarbeiter im Atomkraftwerk um die Ecke, eine Woche reicht aus, um einen wie einen Praktikanten aussehen zu lassen.
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Ich persönlich arbeite in einem Vapeshop: Liquids, Tanks und die neue High End Wickelwatte so weit das Auge reicht. Ebenfalls dabei: der oben erwähnten Akkuträger.
Dieser sieht, wie ich finde aus, wie eine Schimäre aus Walkman (ja, ich bin ein Kind der 90er) und Powerbank mit Flaschenöffner. Viele Gründe also, mir diesen Stromknecht einmal genauer anzuschauen.

Als Erstes stellte ich mir die Frage: Wer zur Hölle ist eigentlich Modefined?

So weit ich es herausfinden konnte, handelt es sich bei Modefined um eine Tochterfirma von Lostvape, welche schon seit Jahren den Markt mit ihren DNA Mods bereichern.
Der Fokus bei Modefind soll bei guten High-End Geräten zu einem erschwinglichen Preis liegen. Klingt gut, wie ich finde.

Der Test

Getestet wurden von mir die folgenden Aspekte:
Design, Robustheit, Messgenauigkeit, Akkumanagement und Handhabung. Für den Test habe ich meinen Recoil Tröpfler, welcher auf 0,25 Ohm gewickelt war und den Uwell Crown 3 mit den 0,5 Ohm Coils genutzt. Beide werden von mir täglich ausgiebig genutzt und ich weiß genau, wie sie bei welcher Leistung schmecken müssen.

Die Sirius liegt zuerst einmal sehr gut in der Hand. Gefertigt ist das gute Stück aus Zinkdruckguss und Kunststoff, wobei zweiterer hier nur sparsam verbaut wurde. Das Handgefühl ist ohne jeden Zweifel erhaben.
Der Mod wirkt robust und wuchtig. Besonders, wenn die zwei 18650 Akkus eingelegt sind. Die Akkuklappe wird dem Einen oder Anderen bereits bekannt vorkommen. Es handelt sich um ein ähnliches Design wie bei der Smok Alien oder vergleichbaren Akkuträgern. Sobald die Akkus eingelegt sind, entsteht von Innen ein Gegendruck, welcher die Klappe gut fixiert. Zwei Nasen an der Seite der Klappe sorgen für Halt.

Hierin liegt, meiner Ansicht nach, der erste Nachteil. Oft brachen bei anderen Akkuträgern genau diese Nasen im Lauf der Zeit weg. Dies führt dazu, dass die Klappe nicht schließt.
Ob es bei der Sirius genau so sein wird, zeigt die Zeit.

Insgesamt gut verarbeitet

Das eloxierte Druckgussgehäuse wird in verschiedenen Farben ausgeliefert. Von klassischem Silber über Rot oder Blau geht es zu Olivgrün und Roségold. Für fast jeden Geschmack ist also etwas dabei.
Ich persönlich vermisse schwarz, dies ist aber verschmerzbar.

Fünf Farben, kein Schwarz

Das Finish ist hierbei matt bis schwach glänzend gehalten, was mir sehr gut gefällt. Der seitlich angebrachte, runde Feuertaster aus Kunststoff wirkt robust und sitzt sehr gut. Es gibt kein Klappern oder Verhaken.
Ebenfalls wurde ein Farbdisplay verbaut, welches den Dampfer sehr gut und übersichtlich die einzelnen Werte und Optionen ablesen lässt.
Der 510er Anschluss wirkt gepresst oder geklebt. Genau überprüfen ließe sich dies nur, wenn ich den Mod auseinander nehmen würde. Als Material für selbigen wurde scheinbar rostfreier Edelstahl genutzt und ist somit sehr robust.

Überhaupt wirkt das ganze Gehäuse sehr stabil. Das Gefühl von kaltem Metall in der Hand ist erstaunlich gut. Bei einem Sturz gäbe es zwar auch Dellen oder Kratzer, jedoch ist die Gefahr, dass etwas Wichtiges kaputt geht, eher gering.
Ein weiteres Feature ist eine an der oberen Seite angebrachte Haltefunktion für ein Schlüsselband oder Karabiner. Was ich als Flaschenöffner interpretiert habe, bietet also in Wahrheit einen sinnvollen Nutzen.

Messungenauigkeiten?

Sobald ich meinen Recoil Tröpfler aufgeschraubt hatte, zeigte sich ein eher durchwachsenes Bild.
Als Referenz für meine Werte nutzte ich meinen DNA 166 Chip Mod. Dieser zeigte mir für den Recoil genau 0,25 Ohm an. Der Widerstand war nicht gelockt, damit ich mit genauen Startparametern arbeiten konnte. Hier gab es die erste große Diskrepanz zwischen den beiden Akkuträgern. Die Sirius zeigte einen Wert von 0,30 Ohm an. Eventuell ein Einzelfall, jedoch erwähnenswert.
Eine so hohe Abweichung hatte ich nicht erwartet.




Gedampft habe ich beide Geräte auf 85 Watt. Dieser Wert war auf Sirius und DNA gleich. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass die Sirius langsamer und nicht so kraftvoll feuerte.
Der Geschmack meines Liquids war auf der Sirius auch leicht anders, obwohl es sich um den gleichen Tröpfler handelte. Dies kann nur auf die ungenaue Messung des Widerstandes zurück zu führen sein.

Mit dem Fertigcoiler besser

Als Nächstes kam der Crown 3 zum Einsatz. Hier las mein DNA Mod 0,51 Ohm aus. Genau wie die Sirius. Gedampft wurde auf beiden Geräten mit 65 Watt und beide lieferten ein nahezu identisches Ergebnis.
Hier gab es nichts zu beanstanden.

Auch die Batterien hielten bei beiden Akkuträgern nahezu gleich lang. Genutzt habe ich zwei Pärchen verheiratete Sony VTC5A. Aufgefallen ist hier lediglich, dass die Sirius die Akkus leicht ungleich entladen hat. Dies könnte bei längerer Nutzungsdauer zum sogenannten „Imbalance“-Problem führen. Die Batterien driften in den Ladeständen auseinander und lassen sich nicht mehr optimal zusammen nutzen.

Menüführung nicht optimal

Die Bedienung der Sirius ist recht intuitiv, jedoch nicht optimal.
Um zum Beispiel die Wattzahl zu ändern, muss man erst den Menübutton drücken und dann mit Plus und oder Minus auf die Wattzahl navigieren. Danach mit dem Feuerbutton bestätigen und ändern.
Dies sind einige Klicks mehr, als bei den meisten anderen Geräten. Dort muss man nur Plus und Minus betätigen und schon verstellt sich die Leistung.

Ebenfalls konnte ich in meinem Test nicht herausfinden, ob sich die Wattzahl auch in 0,1er Schritten verstellen lässt. Ich konnte nur ganzzahlige Stufen wählen. Das Farbdisplay bietet eine gute Auflösung und es lassen sich alle Werte sehr gut ablesen. Das Menü ist in die folgenden Punkte untergliedert:

– Modus
– Wattzahl
– Spannung in Volt
– Widerstand und Puffcounter
– Settings
– Batterieladestand (aufgeteilt auf zwei Anzeigen – je Batterie eine)

Das einfache Betätigen des Menübuttons lässt einen die einzelnen Werte ansteuern. Navigiert man nun mit Plus und Minus auf Settings und betätigt den Feuerbutton, öffnet sich ein Untermenü. Dies beinhaltet folgende Punkte:

– Stress Res in Ohm
– Clean Puff
– TCR
– Auto Lock on/off

Die Optionen kurz erklärt

  • Stress Res ist eine Option, mit welcher der Widerstand der Coil neu ausgelesen wird. Eventuell dient dies dazu, einen heißen Coil auszulesen und die Werte im Temperaturmodus anzupassen. Da eine heiße Coil einen anderen Widerstand als eine Kalte hat, kann an dieser Stelle weiter optimiert werden.
    Gerade im Temperaturmodus sind diese Werte sehr wichtig, damit alles reibungslos funktioniert.
  • Clean Puff setzt den Puff Counter zurück, also die Anzahl der Züge. Die Sinnhaftigkeit dieser Option erschließt sich mir persönlich nicht ganz. Generell kann ich mit Puff Countern nicht viel anfangen.
    Mir ist es relativ egal, ob ich zehn oder hundert Mal gezogen habe. Hauptsache es schmeckt und ich rauche nicht mehr.
  • TCR steht für „Temperature Coefficence of Resistance“. Hier kann der passende Wert für die verbaute Draht Art eingestellt werden. V2A (ss304) Draht hat bei mir zum Beispiel den Wert 88, womit ich sehr gut zurechtkomme.
    Wer sich also mit dem Temperaturmodus befasst und diesen nutzt, kann hier sehr viel optimieren.
  • Die Auto Lock Funktion gibt an, wann sich das Display automatisch in den Standby – Zustand versetzt. Bei mir passierte dies jedoch auch nach längerem Warten nicht. Alles in Allem machen die Einstellungsmöglichkeiten einen soliden Eindruck und scheinen alltagstauglich.

Mein Fazit

Die Sirius ist meiner Meinung nach ein sehr guter Akkuträger im mittleren Preisbereich.
Als direkte Konkurrenz zu beispielsweise Smok Alien, Ijoy Captain, Wismec Sinuous P228 oder Ijoy Cuboid Tap macht sie sehr viel richtig und findet bestimmt viele Fans.

Die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten Spielraum für Experimente. Die Verarbeitung ist gut bis sehr gut, lediglich der verbaute Kunststoff schmälert hier den Gesamteindruck. Es gibt kaum Fertigungstoleranzen oder Geklapper.

Die im Text angesprochenen negativ aufgefallenen Punkte werden sich eventuell auf lange Zeit zeigen. Diese sind jedoch nicht so gravierend, dass ich von vornherein von einem Kauf abraten würde. Für eine UVP zwischen 60 – 80 Euro (offline) und 50-70 Euro (online) kann man hier sehr wenig falsch machen. Ein sehr guter und zuverlässiger Akkuträger, der mit seinem Design heraussticht und auch in vielen anderen Bereichen punkten kann.

Sirius 200W TC Box Mod

8.3

Verarbeitung

9.0/10

Bedienbarkeit

6.0/10

Leistungsbereich

10.0/10

Pros

  • Solider und stabil verarbeiteter Akkuträger
  • Viele Einstellungsmöglichkeiten
  • Farbdisplay
  • Halterung für Schlüsselband oder Karabiner

Cons

  • Scheinbar große Messtoleranz bei Selbstwicklern
  • Akkuklappe eventuell auf Dauer instabil
  • Leicht ungleiche Entladung der Batterien
  • Menüführung zu umständlich und nicht intuitiv
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Sebastian Hackauf

Freier Redakteur bei vapers.guru
Arbeitet als Fachberater, Entertainer, Kumpel, Dolmetscher und Seelsorger in einem Berliner Dampferladen. Hobbymäßiger Schreiberling, Steampunker und Bastler, der schon in vielen Gesellschaftsbereichen gearbeitet hat.

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