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Checkmate von Dampflion

Wir Dampfen uns ein Schachspiel

Vor kurzem wurden die Checkmate Aromen von Dampflion aka. Roman feat. Adde veröffentlicht und sorgen seitdem in Dampferkreisen für Wirbel.
Geliefert werden sie in einer 10ml Flasche in einer Chubby Gorilla Flasche und beim Design wird eher auf Minimalismus gesetzt.
Die Sorten passen zur Jahreszeit, jedoch wurde das Rad hier nicht neu erfunden.
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Schon wieder Chubby Gorilla Flaschen…
Ich persönlich bin kein Fan der Chubbys, wurde aber bei der aktuellen Version 3.0 positiv überrascht.
Typisch für diese Flaschen ist, dass sie nach dem Befüllen noch ein paar Tropfen Liquid durch die Spitze drücken, welcher dann beim Zuschrauben des Deckels auf der breiten oberen Fläche verschmiert wird. Die Flaschen sind also permanent zugesifft. Nicht jedoch bei diesen. Die Spitze wird im Deckel gut verschlossen und es gab keine Sauerei.

Für die Aufmachung der Flaschen wurde ein sogenanntes „Clean Label“ verwendet, welches nicht überladen ist. Auf jeder Flasche ist eine Schachfigur abgebildet, bei White Queen beispielsweise eine Königin.

Die Idee dahinter ist, eine Serie mit 12 Aromen anzubieten, die für jeweiligs für eine Schachfigur stehen. Die Bauern werden bis zum Erscheinen des Aromas durch die 10ml Flaschen repräsentiert, die sich in der jeweiligen Chubby Flasche befinden.

Diese Idee wurde durch Feedback der Zuschauer von Romans YouTube Kanal gestaltet, weshalb man die Checkmate Aromen zu einem gewissen Teil als Community-Projekt bezeichnen könnte.

Der Test

Was ich persönlich vermisst habe, ist eine Angabe zur Reifezeit.
Eine Dosierungsempfehlung von 8-10% ist vorhanden und entspricht in etwa der Menge des fertigen Liquids, wenn man die Chubby Flaschen auffüllt.

Ich selbst habe die Aromen mit reinem Glycerin angemischt und kam somit bei 6mg Nikotin (48mg Bunkerbase) auf ein Mischverhältnis von 77/23. Eine Empfehlung, welche Base verwendet werden sollte, hätte ich in diesem Fall gut gefunden, da eines der Aromen mit diesem Mischungsverhältnis sehr flach schmeckte.

Begonnen habe ich den Test mit meinen Recoil Tröpfler. Dieser ist seit Erscheinen meine Referenz für Geschmack und alltäglicher Begleiter. Für jedes Liquid habe ich neue Watte verlegt, die Wicklung freigebrannt oder habe einen neuen Coil eingeschraubt.
Das zweite Gerät war die noch relativ neue Lynden Vox, ein Fertigcoilverdampfer.
Last but not least wurden die Liquids dann im Taifun GT4 gedampft.
Da ich persönlich, neben kuchigem und cremigem, sehr gern frische Geschmäcker dampfe, begann der Test mit dem White King.

White King (König)

Dieses Aroma ist fast schon ein alter Bekannter, schmeckt es doch ähnlich wie Fantasi Grape Ice oder Dr. Frost Grape Ice.

Dampflion
Roman aka Dampflion in seiner Sendung

Klar dominant sind hier das relativ künstlich schmeckende Aroma der roten Traube und die Frische des Kooladas. Den Kaktus konnte ich ebenfalls beim Inhalieren ganz leicht wahrnehmen, die Mandarine nach ein paar Zügen beim Ausatmen.
Ich vermute, dass Kaktus und Mandarine nur in homöopathischen Mengen verwendet wurde, um das Aroma abzurunden.

Anders gestaltete sich das Geschmackserlebnis in der Vox. Hier erschlug mich die Frische fast und drückte extrem auf der Lunge. Ein Hustenanfall war die unschöne Folge. Nach ein paar Zügen verflog dies jedoch. Das Koolada blieb aber sehr dominant.
Die Traube war etwas flacher als im Recoil, Mandarine und Kaktus nahm ich gar nicht mehr wahr. Ebenfalls schmeckte das Liquid nicht mehr so süß sondern eher herb. Dies mag auch an den 30 Watt liegen, da sich hier die Geschmacksnuancen natürlich anders entfalten als bei 70 Watt.

Der letzte Durchlauf sorgte dann für einiges an Überraschung. Im Taifung GT4 blieb das Koolada etwas im Hintergrund und die Traube schmeckte auch etwas flacher. Dafür kamen hier Mandarine und Kaktus mehr zur Geltung.
Das Liquid schmeckte sehr rund und ausgewogen. Ich werde das White King auch weiterhin in MTL Geräten mit Temperaturkontrolle nutzen, da es hier – meines Erachtens nach – am besten schmeckt.

Zitat meiner Verlobten: „Das schmeckt voll lecker. Schön süß, frisch und rund.“

White Queen (Königin)

Als zweites kam das White Queen an die Reihe.
Laut Beschreibung finden wir hier „einen Melonenmix mit Granatapfel, süßer Brombeere und einem Hauch Frische.“

Melone ist ja immer so ein Thema. Meiner Meinung nach schmecken 95% der Melonenaromen einfach nur grausig und künstlich. Gerade Wassermelone ist hier immer eine herbe Enttäuschung.

Im Recoil schmeckte ich etwas, dass an Honigmelone erinnert – falls eine Wassermelone mit dabei sein sollte,konnte ich sie beim besten Willen nicht wahrnehmen.
Die Frische ist in der Tat sehr angenehm und nicht so dominant wie beim White King. Granatapfel esse ich zum Beispiel sehr gern, geschmeckt habe ich ihn jedoch nicht. Eventuell die ganz leichte Säure vom Granatapfel. Deutlich wahrzunehmen war jedoch die Brombeernote beim Ausatmen. Auch hier wurden scheinbar die untergeordneten Aromen nur zum Abrunden genutzt.




In der Vox wurde das Liquid anfangs leider zu einem undefinierbaren Einheitsbrei.
Keine der Komponente stach heraus oder sorgte für einen Oha-Moment. Lediglich die süße verflog etwas und das Liquid schmeckte dezenter. Nach zehn Zügen änderte sich dies jedoch.
Die Melone kam deutlich zur Geltung und die Frische wurde stärker. Die Brombeere nahm ich hier gar nicht mehr wahr.
Große Überraschungen gab es auch im Taifun GT4 nicht. Die Frische rückte in den Vordergrund und die Melone war sehr intensiv und übertünchte alles.

Was mich am White Queen in allen Verdampfern massiv gestört hat, ist das herbe kratzen und, leider auch hier, das Melonenaroma.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es extrem schwierig ist, eine Frucht, die schon in natura sehr dezent schmeckt, in ein gutes Aroma zu überführen. Vielleicht ist Melone auch einfach nicht meine Welt, jedoch schmeckt auch dieses Aroma hier wieder sehr befremdlich.
Alles in Allem enttäuschte mich das Queen.

Zitat meiner Verlobten: „Bäh! Das schmeckt ja wie Gummibärchenkotze. Überhaupt nicht mein Fall.“

Der White Knight (Springer)

Das letzte Aroma im Test war das White Knight. Dieses ist mein persönlicher Favorit.

Auch wenn eine Dosierung von 8-10% meines Erachtens etwas zu niedrig war. Ich werde es noch einmal mit 12-15% anmischen.

Dampflion Checkmate
Die drei ersten der Checkmate Reihe

Das Knight soll „einen cremigen Mangojoghurt mit einer leichten Erdbeernote“ darstellen.
Im Recoil kamen Mango und Joghurt sehr deutlich heraus, die Erdbeere jedoch gar nicht.
Das Mangoaroma ist auch anders, als bei den meisten Vertretern dieser Sorte. Fast alle Hersteller nutzen die Typische „malayische Mango“ und das schmeckt man auch fast immer raus. Diese Mango ist sehr süß und sehr intensiv, fast zu künstlich.

Nicht jedoch beim White Knight. Das Mango Aroma ist eher dezent fruchtig. Der Joghurt ist klar wahrnehmbar und sorgt für eine leicht cremig-säuerliche Geschmacksnote. Dieser Eindruck war auch in der Vox gleich. Die Erdbeere suchte ich jedoch auch hier vergeblich.

Im Taifun GT4 wurde die Mango intensiver und schmeckte nach wie vor sehr gut. Der Joghurt blieb schön im Hintergrund und sorgte auch hier für ein sehr gelungenes Geschmacksprofil.
Leider nahm ich auch hier keine Erdbeere wahr. Dies ist jedoch auch nicht verwunderlich. In einem Gespräch erwähnte Roman aka Dampflion, dass die Erdbeere lediglich für die Süße im Liquid genutzt wurde und bei dieser Dosierung extrem schwer herauszuschmecken sei.
Alles in Allem schmeckt der weiße Springer sehr rund, fruchtig und cremig.

Zitat meiner Verlobten: „Sehr lecker. Mich erinnert das an einen tropischen Joghurt, aber es schmeckt etwas zu dezent.“

…kann man bedenkenlos zugreifen

Zusammenfassend kann man die Checkmate Aromen als sehr gelungen bezeichnen.
Die Sorten sind gut gewählt und auf die breite Masse sowie die Jahreszeit angepasst.

Bis auf das Queen waren die fertigen Liquids gut bis sehr gut, auch wenn hier das Rad nicht neu erfunden wurde.
Man darf gespannt sein, mit welchen Geschmäckern die noch ausstehenden Sorten aufwarten werden.

Ich persönlich würde mir etwas mehr Mut zur Individualität wünschen, jedoch verstehe ich auch den wirtschaftlichen Faktor hinter den Entscheidungen.
Bei einem Aroma, welches beispielsweise nach Thymian, Lavendel und Honig schmeckt, würden wahrscheinlich viele erst einmal sehr skeptisch sein und es für den Preis eher nicht probieren.

Somit sind die Aromen für einen Verkaufspreis von ungefähr neun Euro sehr gut, nicht übersüßt und keine Coilkiller.
Gerade jetzt, wo draußen 35°C sind, kann man ruhig bedenkenlos einmal zugreifen und sich selbst von der Qualität überzeugen.


Dampflion YouTube Kanal: https://www.youtube.com/channel/UC_EtaflYbn6-I7J_ez_zLjw
Charitylion: https://www.vapers.guru/2018/06/17/charity-auktion-und-spendenmarathon/
Das Dampflion Fiasko: https://www.vapers.guru/2018/07/02/charity-in-dampfergruppe-nicht-willkommen/

Der Launch einer Aroma Linie

Checkmate von Dampflion

8.3

Geschmack

7.0/10

Preis/Leistung

9.0/10

Umsetzung (Design, Community)

9.0/10

Pros

  • Guter Geschmack
  • Hervorragendes Preis/Leistungs-Verhältnis
  • Tolles Schachbrett Thema
  • Flaschen dicht und siffen nicht
  • Nicht zu süß

Cons

  • Mischungsverhältnis nicht für alle Sorten optimal
  • Zumindest beim King keine Innovation im Geschmack
  • Teilweise kratzig
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Sebastian Hackauf

Freier Redakteur bei vapers.guru
Arbeitet als Fachberater, Entertainer, Kumpel, Dolmetscher und Seelsorger in einem Berliner Dampferladen. Hobbymäßiger Schreiberling, Steampunker und Bastler, der schon in vielen Gesellschaftsbereichen gearbeitet hat.

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